16. Mai 2024, 18:30 Uhr
Foto: Fabian Hammerl / FZH
In der NS-Diktatur gewann die politische Berichterstattung ausländischer Botschaften und Konsulate für ihre Außenministerien an Bedeutung. Räumlich unmittelbar vor Ort in Berlin, Leipzig, München und anderen deutschen Städten, aber durch ihren Status gegen Repressionen geschützt, verfassten die Diplomaten ab 1933 zehntausende Berichte über das Innenleben des "Dritten Reichs". Viele dieser Berichte umfassten nur wenige Seiten und schilderten einzelne Ereignisse, informierten über Gesetze oder gaben Pressemeldungen wider. Andere waren ausführlicher und boten schon in den 1930er Jahren grundlegende Analysen des politischen Systems und der deutschen Gesellschaft im Nationalsozialismus.
Seinen Reiz gewinnt das in diesen Berichten gesammelte Wissen durch den Erfahrungshintergrund der Autoren und die zeitgebundene Perspektive – schließlich wurden sie ohne Kenntnis des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts verfasst. Der Vortrag führt in die Quellengattung ein und stellt dann aus wissensgeschichtlicher Perspektive einzelne Texte aus der US-amerikanischen Berichterstattung ausführlicher vor. Was wurde in den Berichten explizit und implizit vermittelt, welche inhaltlichen Schwerpunkte wurden gesetzt und welche Leerstellen finden sich?
donnerstags 18:30 – 20:00 Uhr, Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH), Beim Schlump 83, Lesesaal (Erdgeschoss)