12. Juni 2024, 18:00 Uhr
Foto: Janina Kriszio
Emil von Behring (1854-1917) gehört zu den bekanntesten Marburger Wissenschaftlern. Als Erfinder von Impfstoffen gegen Diphtherie und Tetanus wurde er weltberühmt. Die zeitgenössische Presse feierte ihn als »Retter der Kinder und Soldaten«. 1901 erhielt er den ersten Nobelpreis für Medizin.
Die neu erschienene Biographie zeichnet nicht nur Behrings Lebensweg als Wissenschaftler und Diphtherieforscher nach, sondern erzählt auch von seinen Netzwerken, seinen Beziehungen zu Ärzten und Kaufleuten in Hamburg und Bremen, seinen Begegnungen mit Schriftstellern und Politikern, von den Reisen nach Paris und seiner »Orient-Exkursion«. Behrings Alltagsleben als Bruder, als liebevoller Ehemann und fürsorglicher Familienvater erhält breiten Raum. Schließlich wird auch die lange tabuisierte schwere Erkrankung dargestellt und der Blick auf die Rezeption Behrings in der NS-Zeit gelenkt.
Ulrike Enke, promovierte Literaturwissenschaftlerin und Medizinhistorikerin, forscht auf verschiedenen Gebieten der Wissenschaftsgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. 2009 wurde sie im Rahmen eines an der Universität Marburg angesiedelten DFG-Projekts mit der Aufarbeitung des Behring-Nachlasses betraut. Sie publiziert zu Behring als Wissenschaftler und Unternehmensgründer sowie zu Fragen von Biographie und Nachlass. 2014 wurde sie mit der Behring-Medaille der Gemeinde Iława (Polen) ausgezeichnet.
mittwochs 18:00 – 19:30 Uhr, Medizinhistorisches Museum Hamburg, Fritz-Schumacher-Haus (N30), Martinistr. 52, Hörsaal