Interview mit Prof. Dr. Florian Schramm
Warum ist Human Resource Management so ein aktuelles Thema?
Da kommen verschiedene Dinge zusammen. So ist die Ressource Personal in den letzten Jahren knapper geworden. Darüber hinaus wandeln sich die Herausforderungen durch neue Arbeitstechniken. Und anderes mehr: Internationalisierung, Individualisierung, Arbeitsverdichtung,…
Wie ist die Idee entstanden, diese Weiterbildung zu entwickeln?
Fragen zum Thema Personal stoßen auf ein großes und nachhaltiges inhaltliches Interesse. Im Rahmen der universitären Lehre können wir trotz unseres eigenen konsekutiven HR-Masterstudienganges gar nicht die nötige Kapazität bieten, zumal nicht jeder Interessent, jede Interessentin einen (weiteren) Studiengang beabsichtigt. Daher bot sich ein maßgeschneidertes Angebot an, welches diese Lücke füllt. Das Universitätszertifikat kann ggf. von Hochschulen auf einen Master angerechnet werden.
Welche Einrichtungen/Unternehmen/Behörden benötigen die Absolventinnen und Absolventen von „Human Resource Management“?
Grundsätzlich alle, die mit dem Thema Personal in Berührung kommen.
Was zeichnet die Weiterbildung „HRM“ der Universität Hamburg aus?
Eine Besonderheit dieses Programmes ist die Symbiose aus Wissenschaft und Praxis. In den Modulen lehren, untereinander abgestimmt und seit Jahren, Professorinnen und Professoren als auch Praktikerinnen und Praktiker. Dadurch gelingt es, einerseits neueste wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen zu lassen und andererseits den praktischen Bezug zu gewährleisten.
An wen richtet sich die Weiterbildung „HRM“?
Die Weiterbildung „HRM“ richtet sich an alle Personen, die im HRM Bereich tätig sind oder tätig sein wollen. Die Teilnehmergruppe setzt sich sowohl aus erfahrenen HRlern als auch aus Einsteigerinnen und Einsteigern zusammen. Diese Zusammensetzung ist sehr bereichernd.
Was bringt den Teilnehmenden diese Weiterbildung?
Die Teilnehmenden erhalten einen guten Überblick über ausgewählte HRM-Themen. Eine große Rolle spielt auch der aktive Umgang mit diesen Themen: Eigenarbeit ist nötig und gewünscht, Erfahrungsaustausch wertvoll.
Was bringt es einem Unternehmen, Mitarbeiter/-innen zu dieser Weiterbildung zu schicken?
Aus der Sicht eines Unternehmens stellt dies eine erhebliche Investition in das Personal dar, auch wegen des damit verbundenen Zeitaufwandes. Dieses Geld kann gut angelegt sein, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dadurch zu einer besseren und strategisch ausgerichteten Personalarbeit beitragen.
Welches Thema halten Sie für besonders wichtig?
Letztlich dreht sich sehr viel um unsere Selbstkompetenzen.
In welchem Bereich kommen die meisten Neuerungen auf uns zu?
Die Digitalisierung wird uns weiterhin herausfordern und für umwälzende Neuerungen sorgen.
Welche Themen werden in den nächsten 5 Jahren besonders wichtig?
Diese Trends werden wohl ihre Bedeutung behalten: der Demographische Wandel ist zu bewältigen, Fachkräfte sind zu gewinnen, die Flexibilisierung und die Digitalisierung von Arbeitsverhältnissen werden fortschreiten. Der Erhalt der Leistungsfähigkeit und die Entwicklung von Kompetenzen werden an Bedeutung gewinnen.
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich in Ihrer Forschung?
Mich beschäftigen verschiedene personalwirtschaftliche Fragen, die ich mit Hilfe von empirischen Studien bearbeite. Gegenwärtig befassen wir uns zum Beispiel mit den Gestaltungsmöglichkeiten des Crowdworking.
Was ist das Besondere an einer Weiterbildung an einer Universität?
Eine universitäre Weiterbildung wird stets die Wissenschaft im Blick haben. Dies ist nicht als Selbstzweck zu verstehen, sondern als Aufgabe, Wissenschaft im praktischen Leben nutzbar zu machen. Universitäre Weiterbildung ist auch ein Ort der Selbstreflexion. Wir würden zu kurz springen, wenn unser Verständnis sich auf die Vermittlung praktischer Tipps in angenehmer Atmosphäre beschränken würden.
Was ist das Besondere an der Universität Hamburg?
Die Universität Hamburg ist die größte Universität im norddeutschen Raum und verfügt über eine hohe Reputation. Seit 2019 ist sie eine von 11 deutsche Exzellenzuniversitäten. Auch in der Weiterbildung verfolgen wir diesen hohen Qualitätsanspruch.
(Das Interview führte Magdalene Asbeck, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit am ZFW, am 10.12.2019.)