29. Mai 2024, 18:00 Uhr
Foto: Janina Kriszio
Der Vortrag untersucht aus kulturhistorischer Sicht die Rolle von Handabgüssen, Hand-Moulagen und Fotografien in der Geschichte der Medizin und der Kriminalanthropologie. Ausgehend von dem Gipsabguss einer deutschen "Mörderhand" aus dem Jahr 1943 soll gefragt werden, in welchem Umfeld jeweils Handabdrücke entstehen. Wie wurden solche Artefakte hergestellt, für welche Zwecke produziert? Wer hat sie wo aufbewahrt, überliefert? Verbunden mit den musealen Artefakten ist eine Visualisierungsgeschichte von Händen, mit der die physiognomische Deutung des Menschen seit dem 19. Jahrhundert interpretiert werden kann.
Susanne Regener ist Kulturwissenschaftlerin und emeritierte Professorin. Sie lebt in Berlin und Kopenhagen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Kultur und Ästhetik von Amateurfotografien in Geschichte und Gegenwart, Visualisierungsstrategien von der/dem Anderen (Outsidern) in Wissenschaft sowie Darstellungen von Mustern des Verdachts und des Bösen.
mittwochs 18:00 – 19:30 Uhr, Medizinhistorisches Museum Hamburg, Fritz-Schumacher-Haus (N30), Martinistr. 52, Hörsaal